Zen2vdr
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- smt7020s 14:53, 30. Jul 2008 (CEST)
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Inhaltsverzeichnis |
Über zentoo / zen2vdr
Entwicklung
zen2vdr benötigt in der Minimal-Version weniger als 20 MB ist wahrscheinlich die kleinste und modularste VDR-Distribution.
zen2vdr wurde speziell für die Nutzung des VDR in Settop-Boxen entwickelt. Da Settop-Boxen wie die Samsung SMT-7020S, T-Online S100 oder Bose Zenega nur über wenig eigenen Speicher verfügen, ist die optimale Nutzung des verfügbaren Speicherplatz oberstes Entwicklungsziel. Im Basissystem sind deshalb nur die Funktionen integriert, die für den Betrieb eines VDR zwingend erforderlich sind.
Entwickler des Systems ist giga_san, der auch schon Zenslack entwickelt hat. Die dynamischen Plugins und Features wurden größtenteils von smt7020s angepasst.
Basissystem und Besonderheiten
Das Basissystem ist zentoo (The art of Zen meets gentoo) mit folgende Merkmalen:
- gentoo basiert
- busybox-init
- squasfs / komprimierte Dateien
- nur 18 - 25 MB groß (je nach Funktionsumfang)
Der VDR auf zentoo-Basis heißt zentoo-vdr (kurz: zen2vdr) mit folgenden Merkmalen:
- läuft direkt vom DOM (ausschließlich auf der SMT-7020S)
- erweiterbar durch USB-Medien (Stick oder Platte)
- Auflösung 720 x 576 Punkte
- updatefähig über Internet
- vdr-1.6.0 mit xineliboutput- und admin-plugin
Das Basissystem lässt sich über dynamisch ladbare Plugins und Features bedarfsorientiert erweitern. Daher lassen sich spezielle VDR-System-Pakete schnüren wie:
- diskless standalone VDR
- VDR streaming Client/Server
- VDR mit USB-Aufnahmemedium
Historie und Downloads
- Die erste Beta-Version von zen2vdr wurde auf dem VDR-Camp 2008 vorgestellt.
- Das jeweils letzte DOM-Image (Basis-Testsystem) kann über zen2vdr heruntergeladen werden.
- Dynamische Plugins und Features sind noch nicht öffentlich verfügbar !!!
Installation und Updates
Ein-/Ausbauen des DOM
Bei einer originalen Samsung ist ein DOM (siehe Markierung) mit Windows-Software eingebaut. Dieses DOM muss ausgebaut und gegen ein mit zen2vdr bespieltes DOM ausgetauscht werden.
Dazu werden die 3 Schrauben auf der Rückseite der Samsung entfernt und der Deckel abgehoben. Die schwarze Plastikklammer über dem DOM wird mit einem spitzen Schraubenzieher oder Stift nach außen gehebelt und entfernt. Dann kann das DOM vorsichtig aus dem IDE-Stecker gezogen werden.
Der Einbau des mit zen2vdr bespielten DOM´s erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
zen2vdr auf DOM aufspielen
Der originale DOM kann in der Samsung nicht direkt mit zen2vdr beschrieben werden. Dies muss entweder in einem Standard-PC oder einen USB/IDE-Adapter erfolgen. Das ausgebaute DOM ist in einen IDE-Port des PCs oder USB-Adapters einzustecken und mit 5V Strom zu versorgen. Bitte auf korrekte Polarität achten.Das jeweils letzte DOM-Image (Basis-Testsystem) kann über zen2vdr heruntergeladen werden und muss unter Linux auf das DOM geschrieben werden über:
bunzip2 zen2vdr.img.bz2 dd if=zen2vdr.img of=/dev/[DOM] bs=512
[DOM] steht für das Device, über das das DOM beschrieben wird, z.B. sda (bei USB-Stick), hda (am. 1. IDE-Port) usw.
zen2vdr-Update über Internet
1. Autoupdate
Zen2vdr bietet ein Autoupdate an. Bei aktiviertem Autoupdate wird beim weichen Herunterfahren (kurzes Drücken der Power-Taste am Gerät) überprüft, ob eine neue Version im Internet verfügbar ist. Das Autoupdate aktualisiert nur den ROM-Teil von zenvdr d. h. das Basissystem . Alle Einstellungen oder Dateien auf der 1. Partition bleiben erhalten.
Das Autoupdate Autoupdate wird über das admin-Plugin ein- bzw. ausgeschaltet:
Menü Einstellungen Plugins admin Erweiterte System Einstellungen Autoupdate (Ja / Nein)
2. Manuelles Update
In zen2vdr gibt es 2 Scripte, um ein Update manuell zu starten. Dazu logt man sich über eine Tastatur oder per SSH in zen2vdr ein und wählt eine der folgenden Alternativen:
ROM-Update: Nur der ROM-Teil, d.h. das Basissystem, wird upgedatet. Alle geänderten Einstellungen in der 1. Partition bleiben erhalten:
chmod 755 /etc/niceflash.sh /etc/forcedflash.sh
DOM-Update: Das gesamte DOM wird upgedatet. Alle geänderten Einstellungen und gespeicherten Dateien auf den DOM gehen verloren:
chmod 755 /etc/forcedflash.sh /etc/forcedflash.sh
Plugins und Features installieren
Dynamische Plugins und Features sind in komprimierten Dateien (.tgz oder .sqfs) abgelegt. Diese Dateien können entweder direkt auf den DOM (limitierter Platz) oder einen externen USB-Speicher im Verzeichnis /updates gespeichert werden.
Beim Booten überprüft zen2vdr, welche Plugins und Features in den update-Verzeichnissen abgelegt sind. Es werden dann aber nur die Plugins und Features geladen, die über das admin-Plugin als aktiv gekennzeichnet wurden.
- Die komprimierten Dateien werden teilweise im Hauptspeicher entpackt und beanspruchen Speicherplatz. Besonders beim Aktivieren großer Plugins und Features sollte deshalb auf ausreichend freien Hauptspeicher geachtet werden, z.B. über das sysinfo-plugin oder die Linux-Funktion TOP.
- Wenn die Plugins oder Features auf einem externen Medium (z. B. USB-Stick oder Platte) gespeichert sind, muss darauf geachtet werden, dass das Medium auch gemountet ist.
Bedienung
VDR-Bedienung und -Handbuch
Die standardmäßige Bedienung und Konfiguration des VDR ist im VDR-Benutzerhandbuch ausführlich beschrieben.
Samsung Fernbedienung und Tastenbelegung
Die Tasten auf der Samsung Fernbedienung sind größtenteils selbsterklärend und entsprechen der Standardbelegung des VDR.
Zusätzlich sind folgende Tasten mit speziellen Funktionen belegt:
- TV/R: Aufruf der Kanalübersicht (channels)
- Media: Aufruf des xineliboutput-plugins
- EPG: Aufruf des Programm (schedule)-Befehls
- Text: Aufruf des Osdteletext-plugins
- Aspect: Aufruf des Sysinfo-plugins
- FAV: Aufruf des Arghdirector-plugins
Diese Belegungen können über die Datei /etc/vdr/keymacros.conf verändert werden.
Power-Taste
Bei der Benutzung der Power-Taste ist folgendes zu berücksichtigen:
- kurzes Drücken der Power-Taste auf der Fernbedienung versetzt zen2vdr in den Standby-Modus. Faktisch wird lediglich die VDR-Ausgabe abgeschaltet. Die Samsung kann in diesem Modus immer noch als Streaming oder Samba-Server genutzt werden.
- kurzes Drücken der Power-Taste am Gerät bewirkt, dass temporäre Einstellungen dauerhaft auf dem DOM gespeichert werden und das Gerät sauber heruntergefahren wird. Die gespeicherten Einstellen sind nach dem Einschalten wirksam.
- langes Drücken der Power-Taste auf der Fernbedienung oder am Gerät bewikt ein hartes Abschalten. Alle temporär durchgeführten Einstellungen geben verloren. Hartes Abschalten sollte nur verwendet werden, wenn Einstellungen nicht gesichert werden sollen.
Anzeigen der Boot-Meldungen
zen2vdr gibt die meisten Systemmeldungen auf das Terminal 4 aus. Um diese Meldungen zu sehen, kann über eine USB-Tastatur oder SSH die Konsole angezeigt werden durch gleichzeitiges Drücken von
ALT-F4
Falls die Boot-Meldungen immer erscheinen sollen, ist das lilo-Bootmenü zu verändern.
Konfiguration mit admin-Plugin
Die Konfiguration von zen2vdr erfolgt über ein angepasstes admin-plugin, das standardmäßig in Basissystem enthalten ist. Es wird über folgendes Tasten/Menüpunkte aufgerufen:
Menü Einstellungen Plugins admin
oder (bei aktiviertem admin-Menüpunkt)
Menü Administrative Aufgaben
Folgende Einstellungungen /konfigurationen sind möglich:
System Einstellungen
--- System boot Parameter ---
- Video Speicherung: gibt an, auf welchem Speichermedium Videos oder Daten gespeichert werden
- none : Kein Speichermedium vorhanden (default: hda1)
- usb : Speicherung auf USB-Stick oder Platte
- disk : Speicherung auf interner Festplatte
- network : Speicherung auf Netzwerk-Device
- Video Formattierung: gibt an, wie das Video-Speichermedium formattiert ist
- ext2 : ext2 formattiert (Linux)
- ext3 : ext3 formattiert (Linux)
- vfat : FAT formatiiert (Windows, Default)
- Video Device:
- sda2 :
- hda3 :
- hda4 :
--- VDR Einstellungen ---
- Landessprache: legt die Landessprache fest
- de_DE : Landessprache Deutsch
- en_US : Landessprache Englisch
Netzwerk Einstellungen
--- Netzwerk ---
- Netzwerkname des VDR-PC´s: zen2vdr (default)
- IP Vergabe: gibt an, wie die IP der Samsung vergeben
- none : keine IP-Adresse
- dhcp : dynamische IP-Adresse (über dhcp-Server des Routers)
- fixed : statische IP-Adresse (entsprechend der Einstellungen der Netzwerkkarte)
--- Netzwerkkarte ---
- IP-Adresse: IP-Adresse der Samsung
- Gateway (Router): IP-Adresse des Routers
- Nameserver: IP-Adresse des Nameservers
- Subnetmask: Netzbereich
Erweiterte System Einstellungen
- DVB Treiber laden: (Ja/NEIN) Soll der DVB Treiber geladen werden? (Nein bei Client System)
- Autoupdate: (Ja/Nein) Soll nach Ausschalten auf Autoupdate überprüft werden?
- Standby deaktivieren: (Ja/Nein) Soll der Standbymodus ausgeschaltet werden?
Features
Es werden alle in den /update-Verzeichnissen gespeicherten Features aufgelistet. Die einzelnen Features können aktiviert (Ja) oder deaktiviert (Nein) werden.
Folgende Passwörter sind voreingestellt:
- SSH: User=root, Passwort=smt
- Samba: User=root, Passwort=smt
- VDRadmin: User=root, Passwort=smt
Plugin Aktivierung
Es werden alle in den /update-Verzeichnissen gespeicherten Plugins aufgelistet. Die einzelnen Plugins können aktiviert (Ja) oder deaktiviert (Nein) werden.
Eintrag im Menu
Mit diesem Parameter kann festgelegt werden, ob im Hauptmenü der Eintrag
Administrative Aufgaben
als Menüpunkt angezeigt wird.
Farbtasten
Mit den Farbtasten werden die vorgenommenen Einstellungen gespeichert bzw. verworfen werden.
Wichtig: Die Einstellungen sind noch tempörar. Um sie dauerhaft zu speichern, muss die
Power-Taste an der Samsung kurz gedrückt werden.
Die Einstellungen werden dann auf Platte gespeichert und sind nach dem Einschalten wirksam.
Plugins und Features
statische Plugins
Die nachfolgenden Plugins sind im Basissystem fest integriert:
dynamische Plugins
Die nachfolgenden Plugins können dynamisch geladen werden. Die entsprechenden Plugin-tar-files (*.tgz) müssen im /update-Verzeichnis auf dem DOM oder dem Video-Device abgelegt werden.
Status: getestet, o.k. ungetestet fehlerhaft
Plugin | Beschreibung |
---|---|
ac3mode | Zeigt die Anzahl der Audio-Kanäle |
admin | Administrative Aufgaben (immer vorhanden) |
arghdirector | Erweiterung des director-plugins |
calendar | Zeigt EPG-Daten in Form eines Kalenders |
channellists | Auswahl von Kanallisten |
clock | Einblendung der Uhrzeit |
eggtimer | Eieruhr für den Fernsehsüchtigen |
epgsearch | EPG durchsuchen, Suchtimer zum automatischen anlegen von Timern, Prüfen auf Timerkonflikte |
epgsync | importiert EPG eines anderen VDR via SVDRP |
extrecmenu | erweitertes Aufzeichnungs-Menü |
filebrowser | Dateimanager |
fritzbox | Das Fritz!Box Plugin informiert über eingehende Anrufe. Auf Wunsch wird dabei der VDR stummgeschaltet. |
games | Eine kleine OSD Spielesammlung, bestehend aus Tetris, Tron_(Computerspiel), Snake, Tic-Tac-Toe, Minesweeper |
live | Live ermöglicht die komfortable Bedienung des VDR und mancher seiner Plugins über ein Webinterface. |
mlist | History aller OSD-Nachrichten |
mp3 | MP3-Spieler |
nordlichtsepg | Erweiterte EPG-Anzeige |
osdpip | Bild-im-Bild |
osdteletext | Teletext-Dekoder für das OSD |
pictures | |
pilot | Zapping Co-Pilot |
pim | Personal information manager |
prefermenu | Bevorzugte Kanäle |
premiereepg | premiereepg2vdr als Plugin |
radio | RDS und Hintergrundbild für Radiosender |
radiolist | Kanalliste für Radiosender |
remotetimers | Timerverwaltung in Client-/Server-Struktur |
skinenigmang | Umsetzung des D-Box Skins Enigma |
skinsoppalusikka | Umsetzung des Elchi-Patch als Plugin |
sleeptimer | Ausführen von Befehlen/Shutdown mit "countdown"-Zähler |
solitaire | Kartenspiel Solitär |
spider | Kleines OSD-Kartenspiel |
streamdev | Streaming-Server/Client |
sudoku | Erzeugen und Lösen von Zahlenpuzzles |
sysinfo | Systeminformationen via OSD (angepasst an SMT-7020S) |
timeline | Zeigt Kollisionen programmierter Timer |
tvonscreen | EPG-Viewer im Fernsehzeitungsformat |
weatherng | Wetterinformationen aus dem Internet |
xineliboutput | Xine-Frontend für VDR (immer vorhanden) |
zaphistory | Liste der zuletzt geschauten Programme mit Statistik |
dynamische Features
Die nachfolgenden Features können dynamisch geladen werden. Die entsprechenden Feature-squashfs-files (*.sqfs) müssen im /update-Verzeichnis auf dem DOM oder dem Video-Device abgelegt werden.
Feature | Beschreibung |
---|---|
Ssh | SSH Server/Client |
Samba | Mit Samba kann man Verzeichnisse eines Rechners (z. B. die des VDRs) als Netzwerkfreigaben zu Verfügung stellen |
Screen | Hilfsfunktion zur Bildschirmausgabe |
Vdradmin | VDR-Admin ist ein Daemon der mit dem VDR kommuniziert und Informationen in einem Browser zur Verfügung stellt. |
Noad | Erkennen von Werbeeinblendungen |
Standard-Login:
- Benutzer = root
- Passwort = smt
Tipps und Tricks
Partitionen und Mounts
Um moeglichst viel aus dem DOM-Speicher zu machen, wird der DOM in zwei Partitionen geteilt. Die erste (hda1, ca 12 MB) für den Kernel und die Boot-Dateien, die zweite (hda2, ca. 20 MB) für ein Squashfs Image, die das Betriebsystem und VDR Dateien enthält. Damit das ganze, wenn es mal gebootet ist, wie ein normales System aussieht, werden die wichtigsten Verzeichnisse nach dem Boot mittels eines Union-mounts auf ein tmpfs beschreibbar gemacht. Beim Booten werden Konfigurationsdateien aus der ersten Partition darauf kopiert, beim Shutdown werden sie gesichert.
Die Partitionen können mittels dd ausgelesen und zur weiteren Nutzung beispielsweise auf Festplatte gespeichert werden.
dd if=/dev/hda1 of=[Dev]/zen2vdr.part1 dd if=/dev/hda2 of=[Dev]/zen2vdr.part2
[Dev] steht für das Device, auf das die Ausgabedatei geschrieben werden soll.
zen2vdr-Installation auf eingebauter Festplatte
Alternative 1: zen2vdr lässt sich per dd auch auf einer Festplatte installieren. Die Platte muss wie folgt partitioniert werden: hda1 (mindestens 6 MB), hda2 (ca. 20 MB), hda3 (Rest). zen2vdr ist per dd auf die beiden Partitionen zu schreiben. hda3 kann als video-Verzeichnis genutzt werden (siehe admin-Plugin).
Wichtig: Evtl. Installieren des lilo-bootloaders erforderlich.
Alternative 2: Evtl. einfacher ist die Installation auf Festplatte (hda) mit:
dd if=zen2vdr.img of=/dev/hda bs=512
Anschließend muß dann nur der verbleibende freie Plattenplatz als hda3 partitioniert werden und als ext2 oder vfat formatiert werden (z. B. mit gparted unter Knoppix).
Bootvorgang hängt
Manchmal bleibt das System mit folgender Meldung hängen:
Decompressing Linux... Ok, booting the kernel. ...3-0:1.0: over-current change on port 1 ...3-0:1.0: over-current change on port 2
Dies ist ein Hinweis darauf, dass ein USB-Stick bzw. eine USB-Platte erwartet wird oder es Probleme beim USB-Mount gibt.
Bei Nutzung eines USB-Sticks muss folgendes beachtet werden:
- Im BIOS muss USB aktiviert sein.
- Der USB-Stick muss eine primaere Partition haben (/dev/sda1)
- Der Stick sollte FAT formatiert sein (FAT32 is auch ok.)
- Wenn man beim Booten auf einer USB Tastatur ALT+F4 drueckt, erscheint die Konsole - Wenn dort "waitfor_usb" steht hat zen2vdr den Stick nicht gefunden.