Aspect
Der Aspect (ratio) sagt eigentlich nur aus, mit welchem Breiten-/Höhen-Verhältnis das Bildmaterial darzustellen ist, damit es korrekt (unverzerrt) wiedergegeben wird.
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Hintergrund
Die Fernsehübertragungstechnik (PAL) war ursprünglich nur für Bilder mit einem Seitenverhältnis, neudeutsch ‚aspect ratio’, von 4:3 (Breite:Höhe) ausgelegt und im Grunde hat sich daran bis heute nichts geändert.
Will man damit ‚breitere’ Bilder, also z.B. mit einem Seitenverhältnis von 16:9 (1,78:1) oder für Kinofilme typische 2.21:1, verzerrungsfrei und vollständig darstellen, so bleibt im ersten Ansatz nur, das Bild aufzufüllen (oben und unten mit schwarzen Bereichen). Das Ganze nennt sich dann neudeutsch ‚Letterbox’ (wie ein Blick durch einen Briefkastenschlitz) und die hinzugefügten Bereiche ‚PAN’. Das hat den Vorteil, dass das auch uralte (4:3-) Fernseher richtig darstellen. Ein großer Teil des Bildes enthält so jedoch keine Informationen (ist schwarz).
Im folgenden wird so ein 16:9 letterboxed Bild mit 16:9L bezeichnet. Es handelt sich bei 16:9L jedoch immer noch um ein 4:3-Bild, wobei nur ein Teil des 4:3-Bildes keine Information trägt.
Wird so ein 16:9L-Bild auf einem 16:9-Gerät wiedergegeben, so kann dieses prinzipiell entweder formatfülllend (Abb. 3) oder auf dem 4:3 entsprechenden Teil des 16:9-Bildschirmes dargstellt werden (Abb. 4). In Abb. 3 wird dabei das korrekte Seitenverältniss (= Aspect) nicht eingehalten. In Abb.4 dagegen wird der korrekte Aspect eingehalten, allerdings ist der Großteil des Bildes schwarz.
Um das 16:9L-Bild nun auf dem 16:9-Bildschirm mit korrektem Aspect formatfüllend darzustellen, muss in das Bild gezoomt werden. Dabei wird auf dem 16:9-TV jedoch Detailtreue (Schärfe) verschenkt, da bei dem 16:9-Bild von 576 Bildzeilnen durch die schwarzen Zeilen nur ~324 Informationen tragen.
anamorphe Darstellung
Man kann das ‚breitere’ Bild bei der Übertragung aber auch horizontal stauchen und es das Wiedergabegerät wieder auseinander ziehen lassen, um dadurch die volle Schärfe der 576 Zeilen zu erhalten bei 16:9-Bilder zu erhalten. So was nennt man dann neudeutsch ‚anamorph’. Im folgenden werden diese Bilder 16:9A genannt.
Bei der Übertragung und auf einem (alten) 4:3 TV stellt sich so ein 16:9A Bild dann prinzipiell so dar:
Auf einem 16:9 TV ist das Bild bei formatfüllender Darstellung wieder entzerrt:
Aus den zugespielten Bildern allein kann ein 16:9 Wiedergabegerät jedoch nicht eindeutig erkennen, ob es sich z.B. um ein 16:9A oder ein normales 4:3-Bild handelt.
Um die anamophen Bilder korrekt darzustellen sind bedarf es also zusätzlicher Informationen neben dem reinen Bild. Diese zusätlichen Informationen erhält das Wiedergabegerät z.B. durch das s.g. WSS (Wide Screen Signaling) oder einer SCART-Schaltspannung.
Aspect ratio bei 4:3-TV's
Ältere oder einfachere 4:3-TV's kennen nur die "normale" 4:3-Darstellung und stellen 16:9A Bilder immer verzerrt dar (siehe Abb. 6). Letterboxed Bilder (z.B. 16:9L) stellen für kein Problem dar, da es sich im Prinzip um normale 4:3-Bilder handelt.
Moderne 4:3-TVs können von der anamorphen Darstellung jedoch profitieren. Sie sind in der Lage das entsprechende anamorphe Helper-Signal (WSS, SCART) zu erkennen und auszuwerten. Einige moderne 4:3 TV können bei 16:9A Bildern z.B. ihren Elektronenstrahl anderes fokussieren und nur den 16:9-Breich der 4:3-Mattscheibe ausleuchten. Sie stauchen das Bild dadurch wieder in den richtigen Aspect und es kann sich so eine (geringfügig) höhere Bildschärfe im 16:9-Bereich des 4:3-TV's ergeben.
Für 4:3-Bildschirme ist es von daher nur interessant, ob es ein
* anamorphes 16:9 Bild * 4:3 Bild (egal ob letterboxed oder nicht)
ist.
Aspect ratio bei 16:9 TV's
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Die digitale Welt
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